Die Leistungsbilanz (balance of payments) ist die Zusammenfassung von Handels-, Dienstleistungs- und Übertragungsbilanz als Teil der Zahlungsbilanz.
In der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung beschrieben mit X - Z
Handelsbilanz/Handelsdefizit/Handelsüberschuss (goods and services)
In der Handelsbilanz werden die Ausfuhr und die Einfuhr wertmäßig erfasst. Der Saldo ergibt sich aus der Ausfuhr minus der Einfuhr. Ist die Handelsbilanz negativ bedeutet das, dass ein Land wertmäßig mehr Waren eingeführt als ausgeführt hat. Ist der Saldo positiv spricht man von einem Handelsüberschuss.
Beispiel (stark vereinfacht): Land D ist führend auf dem Gebiet der Automobilproduktion, seine Produkte genießen weltweit einen guten Ruf. Zudem ist seine Währung unterbewertet. D.h. ausländische Käufer, z.B. aus dem Land U erhalten in D für ihr Geld mehr als im eigenen Land. Entsprechend werden mehr Automobile von D nach U exportiert als von U nach D. Es kommt für D zu einem Handelsüberschuss.
Ziel der Handelspolitik ist in der Theorie grundsätzlich ein Saldo von Null. (siehe unter außenwirtschaftliches Gleichgewicht).
Im Beispiel, müsste Land D Maßnahmen zur Aufwertung seiner Währung ergreifen und Land U müsste in die Wettbewerbsfähigkeit seiner Industrie investieren. Land U könnte stattdessen auch Einfuhrzölle auf Waren aus Land D erheben und damit einen Handelskrieg provozieren, mit der Folge, dass im Ergebnis der Handel insgesamt zum Erliegen kommen dürfte.
Dienstleistungsbilanz (international Income)
Die Dienstleistungsbilanz entspricht der Handelsbilanz, bezieht sich aber auf die Ein- bzw. Ausfuhr von Dienstleistungen (z.B. Reiseverkehr, Kapitalerträge, Transportleistungen).
Übertragungsbilanz (current transfers)
In der Übertragungsbilanz werden unentgeltliche Leistungen von und in ein Land erfasst (z.B. Überweisungen ausländischer Arbeitnehmer in ihre Herkunftsstaaten, Reparationszahlungen an ausländische Staaten oder Beitragszahlungen an internationale Organisationen).
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