Nach dem Opfer Alfred Dreyfus benannter Prozeß, indem dieser zu Unrecht
des Landesverrates beschuldigt und verurteilt wurde. Grundlage des Urteils
war ein 1894 gefundener, Dreyfus zugeschriebener, Brief, in welchem dem
deutschen Militärattache der Verrat französischer Militärgeheimnisse
angetragen wurde. In der französischen Presse und Öffentlichkeit wurde
insbesondere die Tatsache ausgeschlachtet, daß Dreyfus Jude war.
Als sich seine Unschuld und die Schuld von Charles Ferdinand
Walsin-Esterhazy, dem Sohn eines französischen Majors herausstellte, wurden
die Beweise manipuliert um Esterhazy zu schützen und das Urteil gegen
Dreyfus aufrechtzuerhalten. Als der Chef des französischen Geheimdienstes
Picquart mit Hilfe des Senators Scheurer-Kestner den Fall erneut aufrollte,
sprach das Militärgericht Esterhazy nach kurzem Prozeß frei. Picquart wurde
seines Amtes enthoben.
Als Emile Zola sich des Falles annahm und mit einem offenen
Brief an den Staatspräsidenten Dreyfus verteidigte, wurde er
von einem Schwurgericht verurteilt.
Diese Vorgänge erregten das Interesse der Weltöffentlichkeit,
und führten zu einer innenpolitischen Auseinandersetzung.
Als 1899 ein neuer Kriegsminister erneut mit gefälschten Akten
die Schuld Dreyfus' nachweisen wollte flog der Betrug auf. Ein
Beteiligter wurde verhaftet und beging Selbstmord, Esterhazy floh,
der Minister mußte zurücktreten. Dreyfus wurde nach Aufhebung des ersten
Urteils 1899 dennoch erneut verurteilt, aber vom Präsidenten
begnadigt.
Erst 1904 erklärte ein Berufungsgericht, die Verurteilung Dreyfus' sei
offensichtlich zu Unrecht erfolgt. 1906 erhielt Dreyfus dann eine
Auszeichung der Ehrenlegion, wurde wieder in die Armee aufgenommen und zum
Major befördert.
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