Verletzungen des Datenschutzes sind in der Regel so subtil, dass die Betroffenen sie nicht bemerken oder nicht für wichtig genug halten um sie ernst zu nehmen. Daher sollte man sich vor Augen führen, was Datenschutz bedeutet und von wo Gefahren drohen.
Als Angreifer kommen grundsätzlich verschiedene potentielle Interessenten in Betracht:
Der der eigene Staat der auch als demokratischer Rechtsstaat ein Interesse an
Informationen aus der
Privatsphäre des Bürgers hat um Gefahren abzuwehren und um Straftaten zu verfolgen.
Ein Staat wandelt dabei immer auf dem schmalen Grad zwischen notwendiger Aufklärung
und freiheitswidriger Kontrolle.
Fremde Staaten. Wobei sich das Interesse fremder Staaten weniger gegen den durchschnittlichen Einzelnen als gegen die anderen Staaten selbst richtet, ggf. aber über Einzelne.
Die Privatwirtschaft mit ihrem Interesse an möglichst vollständigen Kundenprofilen. Diese Art der Datensammlung ist umstritten und betrifft jeden Verbraucher.
Beliebige Menschen die versuchen private Umstände (Schwangerschaft, Krankheiten usw.), Kreditkartendaten, Zugangspasswörter, Industriegeheimnisse und so
weiter zu ermitteln um sie dann für illegale Zwecke zu nutzen. Oder
auch Mitmenschen die einfach neugierig sind.
Auch hiervon ist jeder betroffen.
Die Mittel für diese Angriffe sind ebenso vielfältig wie die Angreifer. Die Angriffe selbst lassen sich grob unterteilen in
- Fälschen/Täuschen (Einigermaßen versierten Usern ist es ohne
weiteres möglich eMails unter "fremder Identität zu versenden oder den Inhalt von versandten eMails zu verändern. Gegenmaßnahme: Signatur).
- Zerstören (z.B. Mit Viren).
- Ausspähen (z.B. ist es für Systemadministratoren sehr einfach Einblick in eMails zu nehmen die über ihre Rechner
versandt werden. Gegenmaßnahme: Kryptographie).
- Sammeln/Verwerten (z.B. mittels Cookies)
Beliebt ist die Ansicht, daß man zu den Leuten gehört die nichts zu verbergen haben,
die zu uninteressant sind. Man sei ja nicht "so wahnsinnig
faszinierend." (So Valerie Quercia, Internet In A Nutshell, S.
14ff).
Wie interessant man für die genannten Angreifer ist muss jeder für sich selbst entscheiden. Wer sollte z.B. unbedingt alles wissen
über Ihre(n):
- politische Einstellung
- Gewerkschaftsmitgliedschaft
- Hausarztbesuche und Krankheiten
- aktuelle Lebenspartnerinnen und Lebenspartner
- sexuelle Vorlieben
- finanzielle Situation
- bestehende Schwangerschaft
- religiöse Weltanschauung
- Tagebuch
- Briefverkehr
Vielleicht Ihre:
- Eltern?
- Kinder?
- Verwandtschaft?
- Nachbarn?
- Arbeitgeber?
- Arbeitskollegen?
- Nahe und ferne Bekannte?
- der Hausmeister?
- der Staat?
Mir bleibt nur der Gedanke, daß das Leben von Frau Quercia
in Amerika vielleicht tatsächlich viel langweiliger ist als
bei uns in Europa.
Ein wichtige Adresse ist die des Bundesdatenschutzbeauftragten:
http://www.bfd.bund.de.
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